Untersuchung der Venen bei Verdacht auf Krampfadern oder venöse Insuffizienz

Die Ultraschalluntersuchung der Venen bei Verdacht auf venöse Insuffizienz / Krampfadern ist ohne Schmerzen ohne Belastung durch Röntgenstrahlen durchführbar, dauert nicht lange und hat einen hohen Aussagewert.

Was ist die Untersuchung?

Das Venensystem besteht aus oberflächlichen und tiefen Venen, die miteinander verbunden sind.

Die Ultraschalluntersuchung bildet den Verlauf der Venen sehr gut ab von den großen Venen bis zu den kleinen Seitenastgefäßen. Mittels der Farbdoppleruntersuchung kann der venöse Rückstrom gemessen werden. Eine Rückstromstörung entsteht meistens bei zu weiten Venen, sodaß die Venenklappen nicht mehr schließen können. Die kranken Venen verlaufen oft krumm und geschlängelt. Früher wurden sie als Krummadern bezeichnet, heute als Krampfadern.

Wie läuft die Untersuchung ab?

Der Patient wird in sitzender und stehender Position auf einem Kipptisch untersucht. Dabei füllen sich die Venen gut und können optimal untersucht werden.

Es wird nach sogenannten Refluxen gefahndet, d.h. pathologische Rückströme in den Venen, die auf „undichte“ Venenklappen hinweisen.

Die Untersuchung dauert etwa 10 Minuten.

Wer wird untersucht?

Primär werden Patienten mit Verdacht auf eine venöse Stauung untersucht. Typische Beschwerden sind Schwellungen der Beine, ein Schweregefühl, Wadenkrämpfe, Schmerzen im Bein, Hautveränderungen wie Braunverfärbungen oder Hautgeschwüre, sogennante Ulcera. Bei allen Patienten mit Ulcus ist eine arterielle und venöse Gefäßdiagnostik unbedingt erforderlich.

Wichtig ist aber auch die Abklärung einer tieferliegenden Krampfadererkrankung bei oberflächlich sichtbaren Venenproblemen, z. B. bei Besenreiserkrampfadern. D.h. auch zur Vorsorgeuntersuchung ist der Ultraschall der Venen bestens geeignet.

Gerade bei einer familiären Häufung von „Venenschwäche“ ist eine Kontroll-Untersuchung mit Ultraschall in gewissen Abständen sinnvoll.

Wie bereitet sich der Patient vor?

Der Patient muß nicht nüchtern sein. Die Untersuchung ist ohne Risiko für den Patient rasch durchzuführen. Weitere, eindringende Untersuchungen sind nicht erforderlich, d.h. die Therapie kann nach dem Ultraschall geplant werden, wenn erforderlich.

Therapie der venösen Insuffizienz / Krampfadererkrankung

Früher waren die Behandlungsmöglichkeiten bei venöser Rückflußstörung begenzt, d.h. Kompressionsstrumpf und Flüssigverödung oder Operationen wie z. B. die Stripping-Operation.

Seit einigen Jahren sind Katheterverfahren zur Behandlung von Krampfadern zugelassen und haben in vielen Ländern die Operation nahezu verdrängt. Es handelt sich in erster Linie um Thermoablationsverfahten, wo die erkrankte Vene durch einen Katheter durch Hitze „verbrannt“ wird. Zwei Verfahren – die Lasertherapie und die Radiofequenzablation - sind jetzt gut durch klinische Studien untersucht bei hoher Effektivität und Sicherheit – auch im Vergleich mit operativen Verfahren. In den USA wird deswegen u.a. der Laser zur Behandlung von Stammvenenkrampfadern als Verfahren der ersten Wahl vor der Operation von den Fachgesellschaften empfohlen. Die neuen Methoden machen jetzt eine ambulante Therapie, z. B. im Rahmen einer Facharztpraxis, möglich. Für Berufstätige besteht der Vorteil gegenüber der Operation, dass kein Arbeitsausfall besteht. Auch aus kosmetischer Sicht ist das Resultat optimal: Narben bleiben keine sichtbar.

Wer sollte behandelt werden?

Nach Untersuchungen liegen bei fast jeder zweiten Frau und jedem dritten Mann Krampfadern vor. Viele Krampfadern verursachen keine Beschwerden und müssen aus medizinischer Sicht nicht zwingend behandelt werden. Oft genügt die konsequente konservative Therapie bestehend aus physikalischen Maßnahmen im Alltag sowie eine Kompression mit entsprechenden Hilfsmitteln, um Beschwerdefreiheit zu erreichen.